Vitamin D – das lange unterschätzte Sonnenschein-Vitamin
Vitamin D3 (Cholecalciferol) wird nur unter Einwirkung des Sonnenlichtes (UVB-Strahlen) in der Haut aus Cholesterin gebildet und in den Nieren in die aktive Form umgewandelt. Dieser Vorgang ist davon abhängig, wieviel Haut wie lange der Sonne ausgesetzt und ob ausreichend Cholesterin vorhanden ist. Die Bezeichnung Calciferol weist auf die Tatsache hin, dass Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Calcium aus der Nahrung spielt. Bezüglich seiner gesundheitlichen Wirksamkeit war bisher Vitamin D3 immer noch eines der am meisten unterschätzten Vitamine. Zahlreiche jüngere Studien belegen jedoch eindrücklich die grundlegende Bedeutung des Vitamins D für die Gesundheit und zeigen auch, dass im Gegensatz zur bisherigen Ansicht deutlich höhere Mengen für den menschlichen Organismus erforderlich sind.
Eine von mehreren Funktionen von Vitamin D3 ist die Aktivitätssteigerung des Immunsystems. Die Darmschleimhaut ist vitamin-d-abhängig und es ist bekannt, dass sich im Darm der grösste Teil der Immunzellen befindet.
Auch das schweizerische BAG hat nach zweijähriger Arbeit neue Richtlinien publiziert. Studien zeigen, dass mindestens 50% der Bevölkerung an einer Unterversorgung an Vitamin D3 leidet. Das BAG empfiehlt deshalb generell mind. 800 IE/Tag (internationale Einheiten). Einige Studien gehen sogar davon aus, dass der Mensch heutzutage durchschnittlich 2400 IE benötigt.
Wie kann nun ein empfohlener Vitamin D-Spiegel erreicht werden? Die Hauptquelle von Vitamin D ist wie gesagt die Sonne, doch sie ist kein verlässlicher Partner. Von November bis Ende April reicht die Sonnenintensität in ganz Europa nicht aus, um ausreichend Vitamin D in der Haut zu produzieren. Auch eine gesunde Ernährung deckt den täglichen Vitamin D-Bedarf nicht ab, da natürliche Lebensmittel mit einem entsprechenden Gehalt an Vitamin D rar sind. Fisch, Leber, Milch und Eier enthalten Vitamin D3, jedoch nur in sehr geringen Mengen. Um auf 800 IE zu kommen, müsste man etwa 20 Eier verspeisen. Damit ist die Vitamin D-Ergänzung in Form von Nahrungsergänzungs-Präparaten eine wichtige Strategie, um die neuen Empfehlungen umzusetzen. Gegenüber früherer Meinung ist auch eine Überdosierung sehr unwahrscheinlich. Man müsste über mehrere Monate täglich eine sehr hohe Dosis zu sich nehmen. Als sichere obere Einnahmeempfehlung gilt zur Zeit 4000 IE pro Tag.
Neuere Forschung brachte an den Tag: Das Vitamin kann weitaus mehr als nur den Kalziumstoffwechsel regulieren. Es ist ein Multitalent, das nicht nur das Immunsystem und die Psyche beeinflusst, sondern dem vor allem in Bezug auf Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine grosse Bedeutung zukommt.
Deshalb die Empfehlung: Über die Wintermonate täglich Vitamin D3 als Nahrungsergänzung zuführen. Vitamin D3-Präparate sind als Kapseln erhältlich.
Quelle: Silvio Tribelhorn, Mitglied Alternativmedizin Liechtenstein